Das Sterben der Kiefern.



Die seit 2018 herschende Trockenheit belastet die meisten unserer Baumarten nachhaltig. Besonders auffällig ist, dass auch die Kiefern absterben. Das gab es so noch nie, gilt die Kiefer doch eigentlich als trockenheitsresistent, tiefwurzelnd und stabil. Doch seit dem Jahr 2019 sind auffällig viele Kiefernkronen braun. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der verschiedenen Ursachen dafür.



abgestorbene Kiefern

1. Trockenschäden - Tatsächlich vertrocknen die meisten Kiefern, weil der Regen ausbleibt und das Grundwasser zurückgeht. Zumindest konnten an diesen Bäumen keine tierischen oder pflanzlichen Ursachen festgestellt werden. Dies zeigt, wie dramatisch die Situation um die fehlenden Niederschläge ist. Bleibt der Regen aus, wird alles verloren sein.



Prachtkäfer-Larve und wolkiges Bohrmehl

2. Käfer-Gesellschaften - Durch die fehlenden Niederschläge sind die Bäume geschwächt und bieten eine natürliche Befalls-Quelle für diverse rindenbrütende Insekten. Etwa die Hälfte der durch Insekten verursachten Schäden wurde durch Prachtkäfer und der Rest von Borkenkäfern oder Rüssekäfern angerichtet. Im Gegensatz zur Fichte, die allein durch eine Käferart zum absterben gebracht wird, sind es bei der Kiefer ganze Fraßgesellschaften mit 9 herausstechenden Arten, welche die Bäume attackieren und zum absterben bringen. 


3. Pilze - Hinzu kommen meist noch pilzliche Schaderreger, wie der Hallimasch, der mit seinem Myzel das Kambium, also die Wachstumschicht des Baumes, angreift oder der Diplodia-Pilz, der zum Triebsterben an der Kiefer führt.



Überwachung und Bekämpfung

Auch bei der Kiefer gilt eine sorgfältige Waldhygiene! Befallene Hölzer müssen sogleich aus dem Bestand befördert werden, um ein Ausbreiten der Käfer zu vermeiden. Ein Erkennen des Befalls von Schaderregern ist aber sehr schwierig. Die meisten Käfer greifen unterhalb der Krone an, da es da am wärmsten ist. Andererseits sind eindeutige Befallszeichen (z.B. Bohrmehl) oft nicht erkennbar. Auch trockene Kronen oder Kronenteile sind kein eindeutiges Zeichen für die Käferbrut, owohl eine rasche Verfärbung auf Borkenkäfer hindeuten kann.

Beobachten Sie gefährdete Bestände. Legen Sie im späten Winter einen Fangbaum oder Fanghölzer. Diese Bäume ziehen alle umliegenden Käfer an und können so vor einem Neuausflug aus dem Wald entfernt werden.



Quelle: Informationen und Bilder aus der Waldschutz-Information 3/2021 von Thüringen Forst